Malloreddus alla Campidanese: Das Originalrezept aus Sardinien zum Nachkochen

Wer Sardinien kennt, kennt sie! Und wer sie einmal gegessen hat, denkt beim Wort Malloreddus alla Campidanese nie wieder an Diät. Dieses Gericht ist die sardische Antwort auf „soul food“: würzig, deftig, tomatig und man versteht direkt, warum Sardinien kulinarisch so viel zu bieten hat.
Falls Du noch nicht weißt, was Malloreddus eigentlich sind oder warum sie die Königin unter den Nudeln Sardiniens ist, dann schau mal in meinen Lexikonbeitrag zu den Gnochetti Sardi rein. Hier geht’s heute nämlich direkt zur Sache: Kochtopf auf, Schürze um und echtes Sardinien auf den Teller!
So schmeckt Malloreddus alla Campidanese
Würzig, tomatig, ein bisschen wild durch den Fenchel in der Salsiccia, abgerundet mit einem gut gereiften Pecorino Sardo und genau so, wie man sich ein traditionelles Gericht aus dem sardischen Süden vorstellt. Malloreddus alla Campidanese ist ein echter Klassiker, der mit wenigen Zutaten auskommt, aber geschmacklich voll abliefert. Einfach das echte Sardinien auf dem Teller.
Und das Beste: Du musst dafür nicht erst nach Sardinien reisen (auch wenn’s natürlich schöner wäre). Mit diesem Rezept holst du dir das sardische Lebensgefühl ganz einfach in die eigene Küche. Der Duft von langsam geschmorter Salsiccia, die Farbe der Tomatensauce, das kräftige Aroma vom Pecorino. All das lässt dich beim Kochen kurz vergessen, dass du eigentlich zu Hause bist. Also: Herd an, Wein auf, Sardinien wartet.
Meine Tipps für dich für das perfekte Malloreddus-Erlebnis
Bevor wir zum Rezept kommen, noch ein paar persönliche Tipps, mit denen deine Malloreddus alla Campidanese garantiert so schmecken, wie es sich gehört – und vielleicht sogar ein kleines bisschen besser:
Weniger ist mehr: In die Sauce gehört nur sale e pepe, also Salz und Pfeffer. Keine Gewürzmischung, keine italienischen Kräuter. Der Geschmack kommt ganz natürlich durch die Zutaten.
Tomaten mit Charakter: Verwende eine hochwertige Passata, am besten aus San Marzano Tomaten. Achte darauf, dass keine Zitronensäure enthalten ist. Die natürliche Süße macht später den Unterschied.
Wein zum Ablöschen: Nimm einen Weißwein, den du auch dazu trinken würdest. Vermentino ist ideal, denn er ist trocken, frisch und leicht kräutrig. Alternativ geht auch ein frischer Vernaccia oder ein dezenter Sauvignon Blanc.
Salsiccia und Safran für die Tiefe: Die Fenchel-Salsiccia bringt Würze und eine leicht wilde Note, der Safran verleiht der Soße dazu eine warme, fast erdige Tiefe. Zusammen entsteht ein Aroma, das intensiv, rund und typisch sardisch schmeckt, ohne aufdringlich zu sein.
Pecorino, bitte gut gereift: Verwende einen kräftigen Pecorino Sardo, der ordentlich Wumms mitbringt. Je reifer, desto besser. Er krönt das Gericht und bringt die perfekte salzige Note ins Spiel. Wenn du keinen Pecorino bekommst, dann kannst du auch – ich drücke ein Auge zu – einfach einen gut gereiften Parmesan nehmen.
Zeit bringt Geschmack: Lass die Sauce mindestens 35–40 Minuten köcheln. Ich selbst gebe ihr meist über eine Stunde und glaube mir, es lohnt sich. Mit der Zeit verschmelzen die Aromen zu einem kleinen Stück Sardinien im Topf.
Soße wartet auf Pasta und nicht umgekehrt: Erst wenn die Soße perfekt ist, kommt die Pasta ins Spiel. Koche die Malloreddus 2–3 Minuten kürzer als angegeben, dann direkt mit einem kleinen Schöpfer Nudelwasser zur Soße geben und dort fertig garen. So verbinden sich Pasta und Sauce ideal.
Mit ein paar einfachen Kniffen wird aus diesem traditionellen Gericht ein echtes Highlight, egal ob du es für Gäste kochst oder dir selbst ein Stück Sardinien gönnst.
Also: Schürze umbinden, Herd an, Vermentino einschenken und los geht’s. Ich wünsch dir buon appetito!

Malloreddus (Gnocchetti Sardi) alla Campidanese
Zutaten
Kochutensilien
Method
- Die Zwiebel fein hacken. Salsiccia aus der Pelle drücken und grob zerkleinern.
- Safran in etwas Wasser auflösen und kurz stehen lassen, damit sich Aromen freisetzen.
- In einer großen Pfanne das Olivenöl erhitzen. Zwiebel darin glasig dünsten. Dann die Salsiccia hinzufügen und bei mittlerer Hitze krümelig anbraten, bis sie gut gebräunt ist und Röstaromen am Pfannenboden entstehen.
- Tomatenmark hinzufügen und 2–3 Minuten mitrösten, bis es dunkler wird und leicht duftet, das intensiviert das Aroma.
- Mit Weißwein ablöschen, kurz einkochen lassen bis es aufhört nach Alkohol zu riechen.
- Safran unterrühren.
- Mit Passata auffüllen und Salzen. Alles leicht zugedeckt bei niedriger Hitze mindestens 40 Minuten, besser 60 Minuten und mehr schmoren lassen. Am Ende kurz ohne Deckel reduzieren.
- Erst wenn die Soße fertig ist, Salzwasser aufsetzen und die Malloreddus 2–3 Minuten kürzer als auf der Packung angegeben kochen.
- Pasta mit etwas Nudelwasser in die Sauce geben und bei niedriger Hitze 1–2 Minuten fertig garen. So verbindet sich alles ideal.
- Mit reichlich Pecorino bestreuen und sofort servieren. Wer mag, kann mit etwas frischem Basilikum garnieren.
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